Was ist eine Papstbasilika?
Päpstliche Basilika – oder auch Papstbasilika, lateinisch Basilica pontificia – lautet der Titel einiger bedeutender römisch-katholischer Kirchen, die unmittelbar der Jurisdiktion des Heiligen Stuhls unterstehen und dem Papst anvertraut sind.
Die „Päpstliche Basilika“ ist ein vergleichsweise junger Kirchentitel, während der Titel Basilika selbst bis in das Frühchristentum des 5. Jahrhunderts zurückdatiert werden kann. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden vier Kirchen in Italien explizit der Jurisdiktion des Heiligen Stuhls unterstellt und als Basilica pontificia tituliert.
Dabei handelt es sich um das Wallfahrtszentrum der Rosenkranzverehrung und der Marianischen Mission, Santuario della Beata Vergine del Rosario di Pompei. Sowie des weiteren um die Internationalen Heiligtümer Sant’Antonio in Padova (Basilica del Santo), Santa Casa di Loreto und die Franziskaner-Kirche San Nicola in Bari. Zudem wurde 1959 San Miguel in Madrid zur pontifikalen Basilika erhoben.
Als Papst Benedikt XVI. 2006 als Zeichen der Ökumene und Einheit der Kirche den Titel „Patriarch des Westens“ niederlegt, werden auch alle sieben bisherigen Patriarchalbasiliken Roms und Assisis zu Papstbasiliken umtituliert.
Die fünf alten römischen Patriarchalbasiliken, neben San Giovanni in Laterano (Bild oben) noch der Petersdom, Sankt Paul vor den Mauern und Santa Maria Maggiore sowie San Lorenzo fuori le Mura, waren von alters her mit zwei speziellen Symbolen ausgezeichnet, dem Papstthron und dem Papstaltar, an dem nur der Heilige Vater respektive der Patriarch oder ein Vertreter mit dessen ausdrücklichen Erlaubnis die Messe halten durfte.
Die beiden Basilicae maiores in Assisi, San Francesco und Santa Maria degli Angeli, symbolisieren die enge Verbindung der Päpste zu den Franziskanischen Orden: San Francesco wurde schon 1288 von Papst Nikolaus IV., selbst ehemals General des Franziskanerordens im Armutsstreit, zur Päpstlichen Kirche erhoben und war seit 1756 Patriarchalbasilika.