Latein in der heiligen Messe

Lateinische Begriffe prägen auch heute noch unsere Heiligen Messen, obwohl seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil die Messe üblicherweise in der jeweiligen Landessprache gehalten wird. Dennoch dienen viele lateinische Begriffe weiterhin zur Beschreibung liturgischer Handlungen. Andere haben Eingang in unsere deutsche Sprache gefunden.

Hier eine sicher nicht vollständige Übersicht einiger wichtiger Begriffe in alphabetischer Reihenfolge:

Agnus Dei (lat. Lamm Gottes), sind die ersten Worte eines Gebets oder Gesangs der eucharistischen Liturgie. Agnus Die beschreibt das Bild von Christus als dem Lamm Gottes. Das Lamm, das geopfert wird. Als Osterlamm wird es oft mit der Siegesfahne auch in der Heraldik gezeigt, wo sie ein Zeichen des Sieges Jesu über den Tod sein soll.

Die Albe (von lateinisch alba: die weiße) ist knöchellanges Gewand aus weißem oder naturfarbenem Leinen. Sie symbolisiert das Taufgewand. Früher als liturgisches Untergewand unter dem Messgewand getragen, wird sie heute als Grundgewand all derer angesehen, die im Gottesdienst einen besonderen Dienst versehen.

Das Credo (Latein für ‚ich glaube‘) gehört als Gebet oder Gesang zu den von fünf Hauptbestandteilen des Gottesdienstes. Es ist das gemeinsame Bekenntnis des Glaubens der Gemeinde.

Gloria (als gloria, „Ruhm“) ist nicht nur das Wort, das der Engel zu den Hirten sagt (Gloria in excelsis deo). Es ist auch ein Hymnus Gloria zur Ehre Gottes in excelsis. Das Gloria ist als Lobpreis Bestandteil der Liturgie. In der Advents- und Fastenzeit sowie an Bußtagen entfällt das Gloria.

Die Hostie (lateinisch hostia „Opfer, Opfertier, Opfergabe“) bezeichnet das zur Eucharistie verwendete ungesäuerte Brot. Sie wird durch die Konsekration zum Leib Christi.

Als Inzens (lat. incendere „anzünden, verbrennen“, mittellat. incensum „Weihrauch, Brandopfer“), bezeichnet man eine spezielle Form der Weihrauchdarbringung in der Kirche. Dabei wird das Weihrauchfass an seinen Ketten über dem eigentlichen Fass angefasst und hochgehoben. Es folgen je nach Art der Inzens unterschiedlich viele Bewegungen mit dem Weihrauchfass.

Auch der Begriff der Kommunion (vom lateinischen communio = Gemeinschaft) entstammt dem Lateinischen. Der Priester konsekriert (von lat. consecrare ‚weihen, heiligen‘) in der Heiligen Messe durch das Aussprechen der Einsetzungsworte und in der Kraft des Heiligen Geistes während des Hochgebets die Opfergaben von Brot und Wein zum Leib und zum Blut Christi.

Mit dem Begriff Kantor (lateinisch: cantare – singen; cantor – Sänger) ist der Vorsänger oder manchmal auch der Chorleiter gemeint.

In der katholischen Kirche besteht die Hauptaufgabe des Lektors (lat. für (Vor-)Leser) darin, im Gottesdienst die Schriftlesung(en) des Tages vor dem Evangelium vorzutragen.

Das Missale (Messbuch) ist eines der wichtigsten liturgischen Bücher der katholischen Kirche abendländischer Tradition.

Der Ministrant (lat. ministrare ‚dienen‘, auch Messdiener genannt) versiehr im Rahmen der Liturgie seinen Dienst am Altar.

Die Präfation (lat. praefatio, „Eingangswort, Vorgebet“) ist Teil der Liturgie der Heiligen Messe. Die Präfation eröffnet das Hochgebet. Sie variiert je nach Festen und Festzeiten und wird gesungen oder gesprochen.

Die Predigt (lat. praedicatio) ist ein christlich-theologischer Begriff (Terminus), der die Verkündigung (Kerygma) des Evangeliums bezeichnet.

Eine Prozession (lat.procedere vorrücken, voranschreiten) ist ein religiöses Ritual, bei dem eine Menschengruppe einen nach bestimmten Regeln geordneten feierlichen Aufzug vollzieht.

Das Sanctus (lat. „heilig“) ist ein nach seinem Anfangswort benannter Teil der feststehenden Gesänge oder Gebete innerhalb der Liturgie und in Mess-Vertonungen.

Foto: Arcaion-pixabay.com
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